Humor Gedanken Ausdauer

John ist Weltmeister im Schwergewicht: Profi-Catchen. John ist eine Legende- so wie Beckenbauer im Fussball oder wie Michael Jordan im Basketball. John ist 35 Jahre und seit 15 Jahren ungeschlagen. Mit 22 wurde er bereits Weltmeister. Man nennt ihn „Der Unbesiegbare“.

George ist sein Coach und Entdecker und war früher selbst ein bekannter Catcher. George redet bereits seit zwei Jahren ständig auf John ein, dieser solle seine Karriere beenden: „Du bist ungeschlagen! Du bist eine Legende! Sei nicht Dumm! Irgendwann kommt einer diese Jungen Typen, die Massen von Pillen und unerlaubte Mittel schlucken und spritzen. Das sind Kampfmaschinen und keine Catcher. Irgendwann wird dich einer im Titelkampf schlagen und dein Nimbus des Ungeschlagenen und Unbesiegbaren ist dahin. Hör auf mich und vor allem auf! Wir machen zusammen ein Trainingslager und sammeln die jungen Talente um uns. Du mit deinem Ruf und ich mit meiner Trainings-Erfahrung – das wäre eine ideale Kombination. Und später kannst du den Laden selber übernehmen und bist für immer auf der sicheren Seite.“

Zur selben Zeit beginnt in Japan ein neuer Catcher seine Karriere. Ihm gilt momentan die Aufmersamkeit der Medien und der Fachwelt. Sein Spitzname ist „Bretzel“, weil er seine Gegner mit speziellen Techniken und brachialer Gewalt mehr oder minder verknotet.

Bretzel fordert John um den Weltmeistergürtel.

George warnt John: „Lass die Finger von dem Mann! Ich habe Videos gesehen. Das ist kein Catcher, das ist ein Tier. Es gibt Gerüchte zweier Querschnittslähmungen bei Sparringskämpfen. Du riskierst nicht nur deinen Nimbus des Ungeschlagenen, sondern ganz im Ernst auch deine Gesundheit.“

Doch John erklärt dies zur Sache der Ehre:“Ich habe noch nie gekniffen, und ich werde auch hier nicht kneifen. Bretzel werde ich noch schlagen und dann zurücktreten.“

Kaum ist der Kampf angekündigt, ist der Madison Square Garden mit 50000 Plätzen ausverkauft. Pay-TV überträt live.

John hatte so hart trainiert wie noch nie in den letzten acht Jahren. Er ist in einer Super-Form. Spezial-Trainer haben ihm neue zusätzliche Techniken und Tricks beigebracht.

Der Gong ertönt zur ersten Runde.

Bretzel stürzt sich – völlig unbeherrscht auf John. Diesem gelingt es mit all seiner weltmeisterlichen Routine und Erfahrung, sich Bretzel vom Leib zu halten. Er hat allerdings kaum eine Möglichkeit, einmal zu einem Gegenangriff überzugehen. Kurz vor Ende der ersten Runde geschieht es: Eine winzige Unachtsamkeit von John, und Bretzel beginnt bersekerhaft mit seinen gefürchteten Verknotungstechniken. Bereits Sekunden später ist John in einer aussichtslosen Situation.

George ist erschüttert. Der Kampf ist verloren in der ersten Runde. Als Alter Fachmann weiss er: Aus dieser Lage gibt es kein Entrinnen. Einerseits ärgert es George, dass John nicht auf ihn gehört hat und jetzt der Nimbus des Unbesiegten verloren ist, und zum anderen hat er ernsthaft Angst um Johns Gesundheit.

George wendet sich mit Grausen. Er kann nicht mehr hinsehen. Doch kaum abgewendet, hört George einen Schmerzschrei, wie er in seinem Leben noch nie gehört hat. Bruchteile von Sekunden später braust ein Jubel und Beifallssturm durch den Madison Square Garden, und dutzende von Leuten klopfen George begeistert auf den Rücken und Schultern. Er versucht einen Blick auf den Ring zu bekommen und sieht, wie John Bretzel geschultert hat und im Haltegriff auf dem Rücken hat. Der Schiedsrichter beendet den Kampf und erklärt John zum alten und neuen Weltmeister.

George kämpft sich zu John durch: „John? Wie hast du das gemacht? Das gibt es doch gar nicht!? Ich bin über 40 Jahre im Geschäft. Schon aus dem Griff von Bretzel raus zukommen war unmöglich – aber in im Anschluss schultern? Das gibt es doch nicht! Wie hast du das gemacht?“

John selbst wirkt ratlos: „Ich kann dir noch nicht viel dazu sagen. Wir müssen erst mal sorgfältig die Zeitlupe anschauen. Ich weiss nur, dass ich völlig den Überblick verloren hatte. Ich wusste wirklich nicht mehr, wo unten und oben ist. Und ich hatte schreckliche Schmerzen überall im Körper. Ich dachte, ich sterbe. Und dann sah ich diesen Hodensack vor mir hängen, und ich hatte keine andere Chance. Ich habe einfach voll rein gebissen. Und George – du glaubst nicht, wozu du in der Lage bist, wenn du dir selber in die Eier beisst!“

Quelle: Bernhard Trenkle, „Das zweite Ha Handbuch“

Ausdauer: Glaube niemals an Grenzen, das unmöglich ist möglich, oder ? 🙂

Sport-Hypnose

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